Die Rote Kathedrale
Zar Iwan IV. will eine zentrale Kirche seines Reiches in Moskau bauen - und die Spieler übernehmen je einen Bautrupp, um ihren Teil zur "Roten Kathedrale" beizutragen. Auf ihren Werkstatt-Tableaus sammeln sie Baustoffe, markieren mit Plättchen weitere Fertigkeiten und wandern im Zeitlauf des Jahres über den Spielplan. Dort nutzen sie ihre Beziehungen zu den Handwerkern, Fuhrleuten, Händlern und dem Klerus, um beim Bau rascher voranzukommen. Ziel ist es, eigene Bauabschnitte und Verziehrungen möglichst dort fertigzustellen, wo sie am Ende des Spiels am meisten Punkte bringen. Auf jeden Fall steht am Ende eine (fast) fertige rote Kathedrale mit bunten Zwiebeltürmen und farbigen Türen, Fenstern und Kreuzen - auch wenn sie nur aus Spielkarten besteht.
Spielinformationen |
Fazit |
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Bewertung im Überblick |
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Zielgruppe: Spieletreffs: Strategen, Spiele für Zwei Links: |
Ein raffiniertes und immer wieder neues Spiel für Strategen. |
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Bilder zum Spiel
Ausführliche Bewertung |
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Das Auge darf sich an bunten Farben freuen, die sich auf braun-beigem Untergrund ausbreiten - zumindest was Spielplan und Tableaus betrifft. Auch die gebauten Teile der Kathedrale sind schön anzusehen, vor allem die Kuppeln. Die Bilder im Jahreskreis des Spielplans erinnern an "Malen nach Zahlen", ein besonderes optisches Kennzeichen des Spiels, wozu auch die "Amethyste" und "Smaragde" als Edelsteine zählen. Lediglich die Freiflächen um diesen Kreis wirken etwas blass-eintönig, sollen aber wohl zur Konzentration auf die Mitte des Spielplans helfen. |
Natürlich geht es um den Wettstreit, welcher Spieler mit seinen Bauabschnitten am Ende die meisten Siegpunkte einheimst. Da kann es schonmal dazu kommen, dass ein Abschnitt über dem eigenen früher fertiggestellt wird und man Minuspunkte aufgebrummt bekommt. Aber die halten sich in Grenzen, und am Ende kann sich jeder über "seine" Bauabschnitte freuen, die ihm auch nicht entrissen werden können. Wer also nicht unbedingt auf Sieg spielt, der kann seine Freude am Bau auch so haben. Und wird sich vielleicht sogar wundern, wie weit er am Ende doch vorne steht, da die Schlusswertung nur mit Ruhmespunkten gezählt wird, die ein weiteres Vorrücken der Spieler bringen, die zunächst weiter hinten gestanden haben. Klug ausgedacht! |
Der Spieler lernt, dass die Rote Kathedrale eigentlich Basilius-Kathedrale heißt, in Moskau steht und im 16.Jahrhundert durch den "schrecklichen" Zar Iwan IV. in Auftrag gegeben wurde. Außerdem sieht er die Tracht eines orthodoxen Priesters, die Kathedrale selbst und darf orthodoxe Kreuze auf den Kuppeln platzieren. Warum bei dieser Kreuzform zwei waagerechte und ein schräger Balken angebracht sind, erklärt das Spiel nicht. Aber diese Rezension: Der obere kleine Balken steht für die Aufschrift "INRI" (Jesus von Nazareth, König der Juden), an den großen Balken waren Jesu Hände genagelt und am schrägen Balken die Füße befestigt. |
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Als Material wurde stabile Pappe gewählt, von den Werkstattplättchen bis zu den Verziehrungen und Rubeln, die aber ziemlich klein ausgefallen sind. Das Baumaterial ist aus Holz und farbig schön geformt, die Bau- und Einflusskarten haben eine gute Qualität. Insgesamt hätte alles auch etwas größer sein können - aber dafür passt das ausgebreitete Spielmaterial auch auf kleinere Tische und die Spielschachtel kann gut auf Reisen mitgenommen werden. Also eine Entscheidung für Mobilität und Ressourceneinsparung. |
Bei einer 18x23cm großen Spielschachtel denkt man eher an ein Kinderspiel. Aber weit gefehlt. Die Autoren haben mit "Die Rote Kathedrale" ein raffiniertes Strategiespiel entwickelt, das nur mit Voraussicht und genauer Umsicht auf die Taktik der Mit-Bauer gewonnen werden kann. Mit möglichst wenigen eigenen Bauabschnitten trotzdem die Mehrheit an einem Kathedralenturm zu haben - das bringt den Sieg. Und dazu bei möglichst vielen anderen Türmen auch beteiligt gewesen zu sein. Außerdem ist jedes Spiel anders, selbst wenn die Mitspieler dieselben sind, denn Ressourcenplättchen, Einflusskarten und die Bauabschnitte selbst werden jeweils neu auf und neben dem Spielplan platziert. Und dann muss neu strategisiert werden. Eine Besonderheit geschah bei einem der Testspiele: Alle 3 Mitspieler kamen auf dieselbe Siegpunktzahl. Ein Beispiel für die ausgeklügelte Konzeption des Spiels. |
Fehlanzeige. Es geht um den Bau eines Gebäudes. Das Kreuz ist nicht Symbol für Tod und Auferstehung Jesu, sondern einfach nur "Baupunkt". Schade. |
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