Spielplan und Spielkarten sind ansprechend gestaltet, vor allem der Rundlauf des Papstes mit Hafenstädten und Türmen ist ein Hingucker.
Dabei bleibt mit dezenten Farben alles übersichtlich, es entsteht ein schöner 3D-Eindruck des Spiels. Auf den Spielertableaus ist ausreichend Platz für das dort zu platzierende Spielmaterial.
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Nun ja, kann man ein Spiel, bei dem die Kreuzzüge thematisiert werden und zudem der Spieler mit den meisten Rittern zum Kampf gewinnt als „Herzensangelegenheit“ bezeichnen? Sicher nicht. Kann man doch diese Zeit wahrlich als das dunkelste Kapitel der Kirchengeschichte bezeichnen. Pluspunkt bei der Umsetzung ist, dass es nicht um den blutigen und aus meiner Sicht sinnlosen Kampf der römischen-katholischen Kirche gegen die Moslems geht, sondern lediglich um die Rekrutierung und Ausschiffung aus Europa. Und da sehen die Ritter auf den Schiffen schon wieder putzig aus. Ansonsten entsteht bei der Interaktion auf dem Spielbrett der eine oder andere Frust, wenn eigene Ritter von anderen Rittern in den Städten ersetzt werden, kurz bevor die Ausschiffung ansteht.
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Weißt Du, was ein „Templer“ (englisch „Templar“) ist? Dann musst Du bei Wikipedia oder im Lexikon schauen, das Spielmaterial erklärt es nicht weiter. Auch die Bedeutung eines Erlasses wird nicht beschrieben.
Ein Beiheft zum Thema „Kreuzzüge“ hätte dem Spiel gutgetan, um diese düstere Zeit besser zu verstehen.
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Templer, Papst, Münzen und Erlasse sind aus stabiler Pappe, die Figuren zudem mit Aufstellern versehen. Die Aktionskarten liegen gut in der Hand, die insgesamt 100 Ritter sind aus Holz, auch wenn sie nicht unbedingt an Ritter erinnern.
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„Templars Journey“ hat eine Spielmechanik, die es in sich hat. Der Spieler hat bei den 3 oben genannten Aktionen nämlich immer die Wahl zwischen einer sicheren und einer riskanten Variante. Wählen aber zu viele Spieler die riskante Variante, muss statt mehr Gewinn eine Strafaktion erfolgen. So wird nach der ersten oder zweiten Testrunde jeder genau überlegen, welche Variante von welcher Aktion er spielen soll, um den größten Effekt zu erzielen – und kann doch bestraft werden, wenn die Mitspieler anders handeln, als man selbst gedacht hat. Andererseits sind auch vertriebene Ritter noch etwas wert und in jedem Spiel gibt es eine neue Auswahl an Missionskarten, weshalb der Sieger wirklich erst am Ende des Spiels feststehen wird. Für gewiefte Strategen ist das dann wieder etwas zu viel „Glück im Spiel“. Die Altersangabe „ab 14 Jahren“ ist hier zu hoch angesetzt.
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Fehlanzeige. Wie könnte es bei diesem Thema auch anders sein?
Die Aussage Jesu „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ aus Johannes 18,36 wurde auf jeden Fall sträflich hintergangen.
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